Freitag, 28. Mai 2010

Stand der Dinge

Der letzte Monat war für mich sehr emotional. Es hat mich viel beschäftigt. Vieles, das sich in meinem Kopf abgespielt hat, fand keinen Weg zur Tastatur, war einfach nur ein unendlich grosses Wirrwarr.
Ich versuche jetzt einfach mal für mich, das Ganze etwas zu bündeln. ;-)

Bewerbungschaos:

Ich bekam ja (kurz nachdem ich mich für Krankenhaus A entschieden hatte) ein tolles Angebot aus Krankenhaus B. Dort durfte ich dann (nachdem ich offiziell schon in Krankenhaus A begonnen hatte) reinschnuppern. Und... Es gefiel mir. Sehr gut sogar! Und die Chefs waren auch angetan. Und Teilzeitarbeit? Gar kein Problem. Ich wollte nix übers Bein brechen und in Ruhe entscheiden. Eigentlich hatte ich mir Bedenkzeit bis übers Wochenende erbeten. Aber Freitags hielt es nicht mehr aus und habe mich dort nochmal gemeldet. Tja, was soll ich sagen... Plötzlich war die gewünschte Teilzeitarbeit doch ein Problem. In Vollzeit könnte ich jederzeit anfangen, aber Teilzeit... In der jetzigen Situtation würde das nicht reichen. Und da Vollzeit bei mir rein planerisch so gar nicht geht (da spielen die KiTa-Öffnungszeiten definitiv nicht mit), musste ich wohl oder übel passen. Eventuell wird in dieser Abteilung noch eine zusätzliche Stelle geschaffen. Aber ob und wann, das steht noch in den Sternen. Sollte sich da aber etwas tun, dann stehe ich (so wurde mir zumindest gesagt) ganz oben auf deren Wunschliste.

Neue Arbeit:

Seit Anfang Mai arbeite ich nun in einer Zentralambulanz. Und ich bin noch ziemlich überwältigt von den Eindrücken. Ich kann mich im Grunde nicht beklagen. Die Kollegen, die pflegerischen und die ärztlichen, sind unheimlich nett. Allerdings hatte ich das "Glück" die erste Zeit von einer Kollegin eingearbeitet zu werden, die selbst erst seit ein paar Monaten da ist (über eine Zeitarbeitsfirma) und die ich demnächst ersetze. Mit dieser Kollegin war ich jetzt nicht so auf einer Wellenlänge. Oder sagen wir mal so, die Art der Einarbeitung war nicht so, wie ich sie mir gewünscht hätte. Ich konnte mir nie sicher sein, ob ich alle Infos auch vollständig bekam.
Und ich merke deutlich, dass ich schon einige Jahre aus dem Beruf raus bin. Vieles ist zwar noch präsent. Aber die Verknüpfung Hirn/Hand dauert etwas länger *lach* (oder liegts doch schon an meinem Alter? ;-) ).
Die letzten Tage war ich allerdings zunehmend mit dem Stammpersonal unterwegs. Ich denke, es wird...

Alte Arbeit:

Dort habe ich zum Glück jetzt abgeschlossen (ja, ich habe doppelt gearbeitet, aber Dank Teilzeit bei neuem und alten Arbeitgeber ging das). Vor zwei Tagen hatte ich meinen letzten Arbeitstag (auch wenn ich offiziell noch bis Ende Juni dort angestellt bin. Ein Hoch auf Resturlaub und Überstunden *lach*). Das mich dieser Tag emotional sooooo mitnimmt, hätte ich nicht gedacht. Ich habe ja bereits morgens (zuhause) mit den Tränen gekämpft. Aber mittags auf der Arbeit wars dann endgültig aus. Wehe, es hat mich jemand angesprochen. Da flossen schon ganz ohne weiteres zutun die Tränen. Und Stimme hatte ich auch keine mehr. War ich froh, als ich endlich nach Hause durfte. Jetzt ist es wieder gut. Und ich denke immer noch, es war die richtige Entscheidung. Im Juni gibt es nochmal eine Riesen-Firmenfete. Da sehe ich viele Kollegen nochmal. Ich freu mich schon drauf.

Auf jeden Fall bin ich froh, dass ich jetzt nur noch einen Arbeitgeber habe. Und ich mich auch nicht mehr akut Gedanken wegen irgendwelchen potentiellen Arbeitsstellen machen muss. Ich hatte den letzten Monat das Gefühl, ich gehöre nirgends richtig hin.

Das Ohr:

Letzte Woche war ich ja bei den MKGs in Bonn. Einen Tag später hatte ich dann noch einen Termin in der HNO-Klinik hier ums Eck. Die Ärzte hatten mich letztes Jahr nach Bonn weitergeschickt, weil sie mit ihrem Latein am Ende waren. Waren aber natürlich ziemlich neugierig, was sich nun ergeben hatte.
Das die OP nicht erfolgreich war, merke ich ja selbst. Dass die OP-Stelle im Ohr noch nicht so gut verheilt ist, habe ich ja auch erfahren. Aber keiner hat sich bisher so richtig dazu geäussert, wie es so wirklich aussieht. Der Arzt am Freitag war da schon gesprächiger. Letztendlich ist es so, dass das Trommelfell fast gar nicht mehr einsehbar ist. Das Stück Knorpel, das eingesetzt wurde, ragt einfach zu weit in den Gehörgang. :-/ So sollte es (eigentlich) nicht bleiben. Wenn die Ärzte in der Uni eine Idee hätten, wie man das noch angehen könnte, würde er auf jeden Fall eine OP befürworten. :-(

Zudem fühle ich mich mit der Situation immer unwohler. Ich höre ja schon seit Jahren auf dem Ohr schlecht (mal besser, mal schlechter). Im Augenblick tendiert es eindeutig zu "mal schlechter". In so vielen Alltagssituationen habe ich Probleme damit. Muss oft nachfragen, weil ich mein Gegenüber nicht verstehe. Viele Jahre wurde es von den Ärzten abgetan (eine HNO-Ärztin sagte zu mir: "Sie müssen sich einfach nur besser konzentrieren!" Klar.). Dann lag die Hoffnung auf der OP. Und so langsam mag ich nicht mehr. Im Augenblick frag ich mich, ob mir ein Hörgerät helfen würde. Nächste Woche habe ich einen Kontrolltermin bei meinem hiesigen HNO-Arzt. Ich werde ihn vermutlich mal ansprechen.

Familie:

Die muss man so nehmen wie sie ist. *grmpf* Und das macht es nicht immer leicht!
Wenn es einer ziemlich nahestehenden Person gesundheitlich schlecht geht. Man als Hauptbezugsperson 400 km weit entfernt ist. Von der Person immer nur geschimpft wird, über Ärzte, Familienmitglieder,... Diese Person sich die Welt zusammenreimt, so wie sie diese gerade haben möchte. Dabei aber wichtige Dinge verdrängt (Beispiel: die Hausärztin wollte wegen akuten Krankheitssymptomen eine Krankenhauseinweisung ausstellen, für denselben Tag. Diese wurde aber abgelehnt, weil 3 Wochen später ein Familienfest sein sollte. Später war die Hausärztin/das System/die Krankenkasse oder wer auch immer aber "Schuld", weil keiner vorher reagiert hat, alle zu sehr aufs Budget achten...) Immer sind die Anderen schuld. Nie man selbst. Und man will sich auf Teufel komm raus nicht helfen lassen, fordert aber immer wieder Hilfe ein...
Ich war selten so froh, nach zwei Tagen Heimaturlaub wieder nach Hause fahren zu können!

Ein Autounfall eines lieben Familienmitglieds ist zum Glück recht glimpflich ausgegangen. Und der Meningitisverdacht ja *aufHolzklopf* auch aus der Welt. *uff*

Ich glaub, das wars. Reicht aber auch fürs erste!

3 Kommentare:

// liepsch. hat gesagt…

wow, da hat sich ja einiges getan - und viele kryptische posts ergeben jetzt ein großes ganzes.
schön, dass es dir bei deinem neuen arbeitgeber gefällt, die neue, bald alte kollegin, die dich einarbeitet, ist ja auch nicht mehr so lange da. dann macht es bestimmt richtig spaß. und die sicherheit kommt bestimmt auch ganz schnell zurück.

es ist witzig, wie deine themen in dem post auch die meinen sind: nach einem jahr elternzeit suche ich einen neuen teilzeitjob, weil mein alter ag mich nur vollzeit wollte und die kita nur 30 stunden betreuung anbietet, gesundheitlich ging es mir wohl eher so wie deinem nahen familienmitglied (einweisung, nicht wollen, dann doch, alle mir nahestehenden personen furchtbar brauchen und doch schrecklich nerven), sogar 400 km distanz ;)

ich drücke dir auf jeden fall die daumen, dass es deinem ohr bald wieder besser geht bzw. du, nach hoffentlich gelungener op, endlich damit abschliessen kannst.

ich wünsch dir ein schönes wochenende,
mirij

miniKUNST. hat gesagt…

Hallo,
ich hoffe, dass bei Dir nun endlich ein bisschen Ruhe eingekehrt, und Du wieder weißt, wo Du hin gehörst... Dein Bericht hört sich nämlich ziemlich anstrengend an!

Und für Dein Ohr wünsche ich Dir natürlich, dass Dir ganz bald doch noch geholfen werden kann!

Liebe Grüße
Birte

tante liesbet hat gesagt…

DRÜCK!!
LG Doris