Donnerstag, 8. Januar 2009

Angekratzt

Seit Wochen schon fühle ich mich nicht wohl, bin angespannt und schnell auf 180. Ich habe das Gefühl, es kehrt hier nie Ruhe ein. Wenn man das Gefühl hat, endlich ist Problem X aus der Welt, dann kommt mit Sicherheit wieder irgendetwas neues dazu.

Und ein Problem schwelt unabhängig davon seit nunmehr über einem Jahr vor sich hin. Und das Problem heisst Kind in einem Mehrfamilienhaus und dazu ausserordentlich lärmempfindliche Nachbarn. Es ist ja nicht so, das diese Nachbarn jeder Lärm stören würde. Nein. Der eigene ist jederzeit tolerabel.
Gestern hatte ich dann ein Gespräch mit einer anderen Nachbarin. Über die ganzen Umstände... Ich formulier es mal so: Ich könnte einfach nur kotzen! Wie kann man so intolerant sein. Hallo. Ich habe ein Kind, keine Maschine mit Uhrwerk.

Obwohl wir mit der Wohnung sonst wirklich glücklich sind, überlegen wir gerade wieder umzuziehen. Denn das ist für mich eine Art Psychoterror, die mir gewaltig zusetzt. Nur umziehen, das ist ja auch so ein Thema. Vor allem das "wieder".

Seit 2001 bin ich nun das vierte Mal umgezogen. Das erste Mal zum Herrn Schlafhut, nach zwei Jahren in eine grössere Wohnung (und zudem weg vom psychopathischen Nachbarn). Diese grössere Wohnung war zwar ganz nett - bis auf die Umstände, das z.B. dringend notwendige Reparaturen nicht durchgeführt wurden. Beispiel gefällig? Erst nach unserem Einzug erfuhren wir, das der Keller des Hauses regelmässig unter Wasser stand, weil die Hausabflüsse nicht mehr richtig durchgängig waren. Es musste regelmässig ein Rohrfrei-Notdienst gerufen werden. Als mal wieder Überflutung am Wochenende angesagt war, untersagte uns der Eigentümer sogar einen Notdienst zu rufen, da es am Wochenende ja so teuer sei... Prima. Aber irgendwann will und muss man auch mal ganz einfach auf die Toilette... Erst nach langen Diskussionen und nachdem diese Überschwemmungen im Wochentakt kamen, wurde etwas unternommen. Und so könnte ich noch einiges aufzählen.
Durch Zufall haben wir dann eine andere Wohnung entdeckt und die Flucht angetreten. Hätte mir jemand gesagt, das die maroden Fenster nicht von schlechter Pflege stammten (wie die Vermieterin uns erzählte), sondern davon, dass das Haus wohl komplett feucht war. Kein halbes Jahr nach unserem Einzug hatten wir Schimmel an den Wänden, das Raumklima hätte man als "Regenwald" bezeichnen können. Das war aber noch lange nichts gegen die Wohnung unter uns. Komplett Kniehoch verschimmelt. Aber klar, kommt alles nur vom schlechten lüften... Das wir dort auch erstmal einen heftigen Katzenflohbefall bewältigen mussten, war noch die Krönung des ganzen (Dank unserer Vormieter! Und das ganze auch noch während ich mit dem Schlafhütchen schwanger war und uns da bei der Behandlung quasi die Hände gebunden waren).
Also wieder Wohnungswechsel. Die Wohnung jetzt ist super, richtig schön. Aber das drumrum...

Ich habe Angst, wieder vom Regen in die Traufe zu kommen. Aber so kann es nicht weitergehen. Ich möchte, das das Schlafhütchen auch einfach mal wieder Kind sein darf. Und ich möchte nicht die ganze Zeit nur angespannt sein müssen. Vor allem jetzt in der allerschönsten Trotzphase ist das eine ausserordentlich schlechte Kombination.

Und die Sache mit dem dicken Fell? Ja, manchmal geht das. Aber im Augenblick... Keine Chance.

1 Kommentar:

Josie hat gesagt…

Hmmm...aber auf Dauer gesehen wird doch ein Umzug das Beste sein.
Irgendwohin,wo noch mehrere Kinder in kleiner Wohneinheit sind,da sind Konflikte nicht sooo vorprogrammiert.
LG
Elke