Donnerstag, 30. Oktober 2008

Die Kunden von morgen

Da steht man am heutigen Weltspartag bei einem werten Geldinstitut mit der Absicht ein Sparbuch für Junior zu eröffnen. Der Herr auf der anderen Seite der Theke schaute verwirrt auf das mitgebrachte Sparschwein, brachte noch ein etwas verwirrteres "Das ist ja süss" heraus, drehte sich zu seiner Kollegin um, fragte mit grossen Augen "Der Junge möchte ein Sparbuch anlegen, wie machen wir das denn?". Die zu Rate gezogene Kollegin bekam ebenfalls einen nicht minder verwirrten Gesichtstsausdruck und man sah die Hirnwundungen geradezu im Eiltempo vor sich hin rattern. Zum Glück stand noch eine Kollegin in Reichweite, also die mal schnell dazugezogen, alles Gute ist ja Drei. Und, sie hatte die Lösung parat, mit einem Blick auf mich und nennen wir es mal recht barsch: "Da müssen aber beide Erziehungsberechtigte unterschreiben!". Und das vor Ort. Punkt.

Danke für die freundliche Mitteilung und für die möglichen Alternativen (wir haben Di und Do bis 18 Uhr geöffnet). Und Danke für die nette und freundliche Kommunikation mit dem Sparschweininhaber (bemerkt ihr die leichte Ironie).

Sind denn Weltspartage regional so unterschiedlich? Hier habe ich kein einziges Kind mit Sparschwein rumflitzen gesehen. In meiner süddeutschen Heimat wird da ein riesen Bohei drum gemacht. Und das auch gleich beide Elternteile vor Ort sein müssen. War das schon immer so?
Aber ich sehe schon.
Die Banken haben wohl schon aufgegeben, sie brauchen in Zukunft keine Kunden mehr. So wird es sein.

6 Kommentare:

Claudia hat gesagt…

Bei uns müssen auch beide Elternteile unterschreiben (den Perso von Carsten hatte ich mit), aber das geht auch zu Hause. Das Formular konnte ich mitnehmen. Es liegt noch hier, vielleicht sollte ich heute mal wieder zur Sparkasse gehen. Vielleicht gibts da ja was?

Den Weltspartag hatte ich total verdrängt. Früher gabs immer was, daran erinnere ich mich. Jetzt erinnerte mich SchwieMa daran und brauchte von ihrer Sparkasse auch gleich zwei Stofftiere mit. ;-)

Schlafhut hat gesagt…

@Claudia
Da habe ich extra nachgefragt. Wegen Perso und so. Aber nein, es müssen beide vor Ort sein.
Ich weiss schon, warum ich das Konto bei meiner alten Bank nicht auflöse, auch wenn da mal eben 400 km dazwischenliegen...
Berichte dann doch mal, was es bei Euch gab. Hier gab es gestern einen Bericht in einem Lokalblättchen. Die örtliche Sparkasse verteilt hier wohl blaue Plüschelefanten. ;-)

Anonym hat gesagt…

Ich kenne diesen "Brauch" zwar ebenfalls nicht, finde aber auch, dass Kundenfreundlichkeit anders aussieht. Und das in Zeiten der Finanzkrise ;-)

Anonym hat gesagt…

Wie bei uns de Weltspartag abläuft weiß ich gar nicht. Aber bei uns lief es auch so wie bei Claudia. Ich bekam das Formular ganz ohne den Perso meines Mannes und musste es nur unterschrieben wieder zurück bringen. Aber hier ist es ja auch ländlich. Da kennt jeder jeden.

Anonym hat gesagt…

Der Weltspartag war bei uns damals auch sehr groß geschrieben. Sicher ist dass auch heute noch so. Die Bank hat sogar in der Schule zum 30.10. immer die Aktion gehabt und man durfte mit den Sparbüchsen während des Unterrichts in einen bestimmten Raum, wo das Geld gezählt und eingetragen wurde. Dazu gab es natürlich immer sehr nette Nützlichkeiten.
Schade dass manche Banken einfach nichts mehr von Kundenfreundlichkeit verstehen.

Anonym hat gesagt…

Ich werde jedes Jahr an den Weltspartag erinnert. Zum einen weil mein Mann in einer Bank arbeitet und zum anderen weil er da auch noch Geburtstag hat. :-)

Bei unseren Banken ist die ganze Woche über immer Jugendsparwoche. Die Kinder können die Sparbüchsen leeren lassen und bekommen ein kleines Geschenk dafür.

Und das mit den beiden Unterschriften zur Kontoeröffnung ist auch normal. Wir aber nur zur Eröffnung gebraucht, nächstes Jahr könnte er dann auch alleine seine Sparbüchse ausleeren gehen.